Lebensraum Streuobstwiese

von Gabi ParthenschlagerX

Was ist eine Streuobstwiese? Warum sind Streuobstwiesen und deren Erhalt so wichtig?

Markus Schrade, Ansprechpartner für die Feudenheimer Streuobstweise beim NABU Mannheim lud zu einer kleinen Führung ein. Elf interessierte Teilnehmer lauschten seiner Einführung in die Geschichte von Streuobstwiesen in Deutschland. Markus erklärte, wie diese im Laufe des letzten Jahrhunderts drastisch aus der Kulturlandschaft verschwanden. Veränderte Landwirtschaft bzw. Änderung der Landnutzungsformen, zunehmender Einsatz von Maschinen zur Effizienzsteigerung und andere Gründen machten es dem Verbleib dieser besonderen Kulturform sehr schwer. Inzwischen zählen sie zu den stark gefährdeten Biotopen und sind lt. BNatSchG gesetzlich geschützt.

Die großflächigen Gebiete mit hochstämmigen Obstbäumen sind wichtige Lebensräume für viele Tiere, Pflanzen und Pilze. Vor allem diverse Insekten- und Vogelarten finden hier ein Zuhause. Entscheidend hierfür ist die Mehrfachnutzungsform bzw. die Kombination aus Obstbäumen und Wiese. Von großer Bedeutung sind alte Bäume, die wertvolle Habitate für unzählige Arten darstellen. Oftmals muss man genauer hinschauen, um diese zu entdecken. Des Weiteren sind Sträucher bzw. Hecken und Totholz am Rande der Wiesen strukturbildende Elemente, von denen auch viele Arten wie z.B. Igel, Amphibien und Reptilien profitieren.

Entscheidend für den Erhalt der Streuobstwiesen als wertvolle Biotope ist, dass diese auch traditionell genutzt bzw. gepflegt werden. Zu den wichtigsten Aufgaben zählen Gehölzschnitte, regelmäßiges Mähen (oder Beweidung) der Wiese und Obsternte. Hiervon profitieren Mensch und Natur.

Aus NABU.de: Der Streuobstbau ist eine naturverträgliche Form des Obstanbaus. Auf den meisten Streuobstwiesen stehen Hochstamm-Bäume mit ganz verschiedenen – und oft sehr alten – Obstsorten. Insgesamt bei uns rund 6.000 Obstsorten zu finden. Über 5.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten kommen allein in Deutschland in diesem wertvollen Lebensraum vor.
Mehr Infos: Streuobst-Historie: Den Römern sei Dank - NABU

Streuobstwiesen betreuen heißt, einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz zu leisten. Und es bringt eine Menge Spaß und leckeres Obst! Wer auf der Streuobstwiese in Feudenheim mitmachen möchte, wie z. B. beim Mähen (mit Sensen) kann sich gerne bei Markus Schrade melden unter wald@nabu-mannheim.de.

Oder wer generell Interesse an der Arbeit des NABU Mannheim hat, kann gerne zur Monatssitzung am 2. Mittwoch im Monat, 19 Uhr im Umweltzentrum, Käfertaler Straße 162, Mannheim kommen. Wir freuen uns auf neue Naturschutzmacher.

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