Ganzjährige Vogelfütterung

von Alexandra Jöst-Handlos

Entgegen dem verbreiteten Glaube, man solle Wildvögel nur über den Winter füttern, ist es tatsächlich sogar sinnvoller, eine Fütterung das ganze Jahr über zu betreiben. Denn gerade zur Brutzeit im Frühling und Sommer erhöht sich der Energiebedarf eines Vogels massiv. Die Fliegerei, welche für das Suchen von Nistmaterial sowie für die Fütterung des Nachwuchses anfällt, sorgt für diesen erhöhten Verbrauch an Energie. Ebenfalls tragen das Schwinden unserer Insekten sowie die Landwirtschaft zu einem großen Nahrungsmangel in der Vogelwelt bei. Um die Nahrungssuche unseren Vögeln zu vereinfachen, hilft eine kontinuierliche Fütterung.

In diesem Beitrag erfahren Sie hilfreiche Tipps und Tricks zu einer vogelgerechten, ganzjährigen Fütterung.

Standort der Futterstelle

  • Auf einem glatten Pfahl, möglichst aus Metall und auf einer Höhe von mindestens 1,5 Metern soll das Häuschen stehen. Denn dies schützt vor Fressfeinden und Dieben. Katzen und Marder können daran nicht hochklettern. Ebenfalls Ratten und Mäuse nicht.
  • Ein genug großer Abstand zum nächsten Gebüsch oder Baum, so, dass ein Eichhörnchen oder andere Tiere nicht auf die Futterstelle springen können. Jedoch auch nicht allzu freistehend, da manche Vogelarten ungerne Ihre Deckung verlassen.

Futter

  • Das Futterangebot muss für möglichst viele Vogelarten attraktiv sein. Sowohl für Insektenfresser, wie auch für Körnerfresser. Hier eine kleine Auswahl an geeignetem Futter für Vögel: Körner und Sämereien, Mehlwürmer, Äpfel, Birnen, Hafer, Meisenknödel.
  • Aufgrund des hohen Energieverbrauchs zur Brutzeit sollte man auch ein fetthaltiges Futter (Meisenknödel) anbieten, um die Elterntiere zu stärken. Meisenknödel werden von den Hersteller-Firmen meist direkt an die Bedürfnisse der Vögel, zu den jeweiligen Jahreszeiten angepasst.
  • Brotstücke oder Brotkrumen eignen sich NICHT als Vogelfutter. Diese quellen im Magen eines Vogels auf und das darin enthaltene Salz schadet den Vögeln zusätzlich.
  • Auch eine Wasserstelle erfreut die Vögel. Das Wasser sollte mindestens einmal täglich gewechselt werden, um die Verbreitung von Krankheiten zu mindern.

Anforderungen an eine gute Futterstelle

  • Die Futterstelle sollte das ganze Jahr über kontinuierlich aufgefüllt werden.
  • Ein Regelmäßiges Reinigen der Futterstelle und das Entfernen von Kot. Am besten klappt es mit reinem Wasser und einer Bürste.
  • Futter darf gerne auch verstreut werden. Einige Arten suchen ihre Nahrung bevorzugt am Boden.

Auch wichtig

  • Da es unseren Vögeln unter anderem an Insekten fehlt, sollte man natürlich auch die Insekten schützen. Dafür eignen sich angelegte Blumenwiesen ziemlich gut. Auch sollte man darauf achten, dass man nachts unnötige Lichtquellen vermeidet. Hier helfen zum Beispiel Bewegungsmelder rund ums Haus.

Zu guter letzt

  • Dass das Füttern sowie das Beobachten von Vögeln uns glücklicher machen ist erwiesen. Auch das Erlernen von neuen Vogelarten bringt Freude. Dafür ist eine eigene Futterstelle im Garten oder auf dem Balkon bestens geeignet und eine große Bereicherung.
  • Tun Sie einfach das, was Sie sich leisten können und möchten! Es reichen auch nur ein paar Meisenknödel, oder ein kleines Futterhäuschen für die Unterstützung unserer Vögel.
  • Auch eine Idee währe es, sich in der Nachbarschaft zusammen zu tun, und sich die Kosten und den Aufwand für Aufbau und Erhalt der Futterstelle zu teilen. Auf alle Fälle freuen sich die Vögel über das zusätzliche Futter.

 

Text: Melanie Lustenberger

Bild: Arne von Brill

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