Frühlingserwachen der Igel in Mannheim
von Anna Maier
Mit den ersten warmen Frühlingstagen sind die Igel in Mannheim bereits aus dem Winterschlaf erwacht. Der NABU Mannheim ruft deshalb alle Gartenbesitzerinnen und -besitzer dazu auf, bei der Gartenpflege Rücksicht auf die nützlichen Tiere zu nehmen und ihnen mit einfachen Maßnahmen das Überleben zu erleichtern.
Gartenarbeiten mit Bedacht durchführen
Im Frühling beginnt vielerorts die Gartensaison – genau zu der Zeit, in der viele Igel noch ruhen oder gerade erst aus dem Winterschlaf erwacht sind. Laub- und Reisighaufen, die als Winterquartier dienen können, sollten daher vor dem Entfernen oder Umsetzen sorgfältig kontrolliert werden. Auch beim Einsatz von Rasenmähern oder Vertikutierern ist Vorsicht geboten.
Besonders gefährlich für Igel sind automatische Mähroboter. Da die Tiere vorwiegend nachts aktiv sind, empfiehlt der NABU dringend, Mähroboter ausschließlich tagsüber – am besten zwischen 9 und 17 Uhr – laufen zu lassen, um Verletzungen oder tödliche Unfälle zu vermeiden.
Geschwächt nach dem Winter: Wann brauchen Igel Hilfe?
Nicht jeder Igel, den man tagsüber entdeckt, ist automatisch in Not – doch es gibt klare Anzeichen, die auf eine Erkrankung oder Schwäche hinweisen:
- Tagaktive Bewegung
- Eingefallene Flanken oder ein sichtbarer „Hungerknick“ hinter dem Kopf
- Abgemagertes Erscheinungsbild
- Schlitzartige Augen
- Torkelnder Gang, apathisches Verhalten
- Röchelgeräusche oder Schleimausfluss
- Starker Befall mit Fliegeneiern oder Parasiten
In solchen Fällen sollte das Tier umgehend in erfahrene Hände gegeben werden. Ansprechpartner sind lokale Igelstationen oder tierärztliche Praxen. Weitere Informationen finden Sie auf der NABU-Website.
Hilfe bei der Nahrungssuche: Futterstellen richtig anlegen
Gerade nach dem langen Winterschlaf benötigen Igel viel Energie, um sich zu erholen. Wer helfen möchte, kann Futterstellen einrichten. Gut geeignet sind hochwertiges, fleischhaltiges Nass- oder Trockenfutter für Katzen sowie frisches Wasser. Auch ungewürztes Rührei wird gerne angenommen. Nicht geeignet sind hingegen Milch, Obst oder Essensreste – sie können den Tieren schaden.
Damit keine unerwünschten Tiere wie Ratten an das Futter gelangen, sollten spezielle Futterhäuser mit sogenannten Rattenklappen verwendet werden. Diese Klappen lassen nur Tiere mit dem passenden Körperbau hinein und verhindern so, dass sich andere Tiere bedienen. Wichtig: Futterstellen müssen täglich gereinigt und mit frischem Futter und Wasser bestückt werden, um Krankheitsübertragungen zu vermeiden.
Gemeinsam für den Igelschutz
Der NABU Mannheim appelliert an die Bevölkerung, durch bewusstes Handeln zum Schutz der Igel beizutragen. Ein naturnaher, igelfreundlicher Garten, achtsame Gartenarbeit und richtiges Verhalten beim Fund eines geschwächten Tiers helfen, die stacheligen Insektenfresser in unserer Region zu bewahren.
Kontakt bei Fragen rund um das Thema Igelschutz:
Anna Maier anna.maier@nabu-mannheim.de
